Utl.: RFS-Schrangl kritisiert „audimarxistische“ Hörsaalbesetzer =
Wien (OTS) - FPÖ-Wissenschaftssprecher NAbg. Martin Graf begrüßt grundsätzlich eine Sondersitzung des Nationalrats zur Universitäts-Misere: "Die Regierung muss endlich einmal öffentlich für dieses Chaos zur Verantwortung gezogen werden, das sie fast alleine zu verantworten hat." Graf erneuert die Forderung nach eine Uni-Milliarde für bessere Infrastruktur, mehr Forschung und Lehre sowie eine Studienplan-Reform. Auch Teile der Rektorenschaft müssten in die Pflicht genommen werden, denn: "Einige haben die Autonomie zum Schaden der Studenten ausgenutzt und sind durch die Verschulung der Unis bewusst auf den finanziellen Kollaps zugesteuert, um jetzt laut nach Zugangsbeschränkungen schreien zu können."
Auch der Bundesvorsitzende des Rings Freiheitlicher Studenten (RFS), Philipp Schrangl, fordert die finanziellen Voraussetzungen für einen weiteren freien Hochschulzugang. Kein Verständnis hat Schrangl jedoch für die Hörsaalbesetzungen: "Hier wird der Protest auf dem Rücken der Studenten ausgetragen und nicht auf dem Rücken derer, die das Chaos zu verantworten haben." Wenn in manchen Zeitungen schon der "Audimaxismus" zu einer neuen Form der Demokratie hochgelobt werde, entgegnet Schrangl: "Das ist in Wahrheit ein Audimarxismus, mit dem der Großteil der Studenten nichts zu tun haben will. An der juristischen Fakultät in Wien etwa hat eine Vollversammlung die gesellschaftspolitischen Utopien der Audimax-Besetzer klar abgelehnt, wohl aber studienplanbezogene Forderungen aufgestellt."
Auch Graf kritisiert die Hörsaalbesetzer: "Ich gewinne langsam den Eindruck, dass das eine Fortsetzung der Donnerstags-Demonstrationen wird." Manche Forderungen wie die Abschaffung des Kapitalismus durch ein Grundeinkommen von 1500 Euro monatlich seien völlig jenseitig. "In Wahrheit sind diese Abstrusitäten aber der Grund, warum jetzt die Grünen sich so sehr für die Studenten engagieren. Die bildungspolitischen Forderungen tragen sie ohnehin bestenfalls zum Teil mit. Zuletzt haben sie sich ja selbst für Zugangsbeschränkungen vor allem im medizinischen und psychologischen Bereich stark gemacht." Für die vernünftigen und fleißigen Studenten würden sich hingegen die Freiheitlichen einsetzen, erklärt Schrangl: "Der RFS und die FPÖ sind die einzigen, die immer gegen Zugangsbeschränkungen, gegen das verpflichtende Bologna-System und gegen die Verschulung der Unis gekämpft haben."
"Die Proteste waren anfangs gut und richtig und haben einen großen Teil der Bevölkerung für die gerechtfertigten Anliegen der Studenten solidarisiert. Diese Stimmung muss jetzt genutzt werden, um die Regierung zu einer Beseitigung der Fehler zu zwingen", fordert Schrangl. Wenn aber eine kleine Gruppe von politischen Wirrköpfen glaube, sie müsse weiterhin den Verkehr stilllegen und Uni-Eigentum beschädigen, könne die Stimmung schnell umschlagen. "Ich will nicht, dass die ÖVP mit ihrer bildungsfeindlichen Politik noch als Sieger aus dieser Debatte hervorgeht", ergänzt Graf: "Wir brauchen jetzt ein Ende der Proteste und einen nationalen politischen Kraftakt, um den Bildungsstandort Österreich langfristig abzusichern."