Im Nationalrat wird in einer Sondersitzung über die Lage an Österreichs Universitäten diskutiert. Klar ist, dass sich die Politik nicht in Geiselhaft weniger verbliebener Berufsdemonstranten nehmen lassen darf. Klar ist aber auch, dass die Zustände unhaltbar sind – hervorgerufen durch ein von Anfang an viel zu geringes Budget, das von den Rektoren zum Teil auch noch falsch eingesetzt wird.

FPÖ-Wissenschaftssprecher Martin Graf erachtet daher einen nationale Kraftakt für unabdingbar und hat einen Antrag auf Umsetzung eines 12-Punkte-Plans eingebracht. Die Maßnahmen und Fordrungen darin lauten:

1.  Festhalten am Prinzip der forschungsgeleiteten Lehre – keine „Klassenzimmeruniversität“
2. Freier Hochschulzugang ohne Zugangsbeschränkungen
3. Oberstufenreform
4. Evaluierung der Tätigkeit des Universitätsmanagements mittels „Kunden“=Studierendenbefragung
5. 2% BIP Ziel bis 2015 – das heißt Universitätsmilliarde
6. zusätzliche Studienplätze für österreichische Studierende, mit dem Ziel, 300.000 Studienplätze im Jahr 2015 zu ermöglichen
7. Schaffung von 3.000 zusätzlichen Stellen für Lehrpersonal an Österreichs Universitäten bis 2015 – 500 Stellen mehr pro Jahr zur Verbesserung des Betreuungsverhältnisses
8. Erhebung der Nebentätigkeiten des Lehrpersonals an Universitäten zwecks weiterer Verbesserung des Betreuungsverhältnisses.
9. Umsetzung des Online-Studiums an allen Universitäten
10. Schaffung einer studienplatzbezogenen Finanzierung der Lehre an Universitäten
11. Erstellung einer Gesamtsanierungs- und Neubauplanung inklusive einerZeit- und Kostenplanung auf Basis einer Evaluierung des Raumangebotes Österreichs Universitäten.
12. Evaluierung des Bologna-Prozesses

Der ausführlich begründete Antrag kann hier nachgelesen werden. Graf sieht nun die Regierung, allen voran Noch-Wissenschaftsminister Hahn, unter Zugzwang: „Der Crash-Kurs der Universitäten muss gestoppt werden!“